10 Empfehlungen zum Kauf eines Kleingartens

Ein persönliches Stückchen Grün ist für viele eine ersehnte Freiheitsinsel im Freien. Da die meisten in einer Wohnung leben, spielt der Kauf eines Kleingartens in den Überlegungen immer öfter eine Rolle. Hauptgründe hierfür sind die Möglichkeit der aktiven Freizeitgestaltung im Freien und Familienaktivitäten. Auf den weiteren Plätzen rangiert der unschlagbare Pluspunkt, eigenes Gemüse und Obst zu kultivieren. Beim Kauf eines solchen Gartens sind jedoch einige Punkte zu beachten, damit dieser wirklich zur kleinen grünen Oase in der Nähe des Wohnorts wird. Hier sind die 10 wichtigsten Tipps, die beim Kauf eines Kleingartens Berücksichtigung finden sollten.

1: Welcher Nutzungszweck soll der Kleingarten erfüllen?

Vor dem Kauf eines Kleingartens sollte man sich Gedanken machen, welche Funktion der Garten erfüllen soll. Geht es lediglich um den Anbau von Obst und Gemüse für den Eigenverbrauch? Oder soll der Kleingarten als Ort für die Haltung von Haustieren dienen?

Im Falle der Tierhaltung muss die Gemeinde hierüber in Kenntnis gesetzt und die Beweggründe dargelegt werden. Wenn es sich jedoch um einen Garten in einem Wasser- oder Naturschutzgebiet handelt, könnte die Gemeinde die Tierhaltung ablehnen.

Auch innerhalb von Gartenvereinen sind Tiere nicht ohne Weiteres gestattet. Hier sollte geklärt werden, ob Hunde oder Katzen mit in den Garten dürfen. Falls der beabsichtigte Kleingarten in einem Gemeinschaftsgarten gelegen ist, sind die jeweiligen Regeln und Satzungen bezüglich der Nutzung einzuhalten.

2: Standort des Kleingartens

Die Zugänglichkeit des zu erwerbenden Gartens ist ein wichtiger Faktor. Wenn die Entfernung zu groß ist, kann das Pflegen und Nutzen des Gartens zur Herausforderung werden. Daher ist es empfehlenswert, den Standort in der Nähe des eigenen Wohnorts zu wählen. Vor dem Abschluss des Kaufvertrags sollte ebenfalls die Frage der Zufahrtsberechtigung abgeklärt sein, vor allem wenn der Garten nicht Teil einer Kleingartenanlage ist.

Häufig werden sogenannte Hintergrundstücke zum Verkauf angeboten, bei denen der Zugang möglicherweise nur über ein Drittgrundstück möglich ist. Der Kauf des Kleingartens garantiert jedoch nicht automatisch ein Wegerecht über das besagte Grundstück.

3: Kaufverhandlungen und Kosten beim Erwerb eines Kleingartens

Nach der sorgfältigen Besichtigung und Entscheidung für einen Kleingarten sollte man sich um einen adäquaten Kleingarten-Kaufvertrag kümmern. Solche Verträge sind üblicherweise käuflich erwerbbar und vorgefertigt, sodass nur noch

  • Identifizierungsinformationen,
  • der Kaufpreis,
  • das Datum
  • und eventuelle Sondervereinbarungen

eingetragen werden müssen. Über den fairen Kaufpreis kann man sich in der Regel beim Bewertungsausschuss der jeweiligen Gemeinde anhand der lokalen Quadratmeterpreise informieren.

Nicht zu vergessen sind beim Kauf zusätzliche Kosten, wie sie auch bei konventionellen Immobilienkäufen anfallen, etwa für den Notar, den Eintrag ins Grundbuch und eventuell die Grundsteuer. Der Kaufpreis selbst hängt wiederum von Größe, Ausstattung und Bebauung des Grundstücks ab.

4: Die Notwendigkeit einer Laube

Wer eine Schrebergartenparzelle übernehmen möchte, wird sich das Gelände selbstverständlich genau ansehen. Schließlich möchte niemand die sprichwörtliche Katze im Sack kaufen. Falls kein Gartenhaus auf dem Grundstück vorhanden ist, sollte die Erlaubnis für dessen Errichtung mit der lokalen Gemeinde verifiziert werden. Der gültige Flächennutzungs- oder Bebauungsplan gibt dazu Auskunft.

Falls nötig, könnte eine Baugenehmigung erforderlich sein. Die typischen gemeindlichen Reglementierungen für Gartenvereine beschränken allerdings das Gartenhaus auf eine maximale Größe von 24 Quadratmetern und alle baulichen Veränderungen sind vorab mit der Gemeinde oder dem Vereinsvorstand abzustimmen. Darüber hinaus ist das permanentes Wohnen im Kleingarten nicht gestattet.

5: Verfügbarkeit von Strom- und Wasserzugängen

Ein entscheidender Aspekt bei der Übernahme eines Gartens ist zu klären, ob das Grundstück bereits über eine Strom- und Wasserversorgung verfügt. Ohne Wasser ist pflegerische Gartenführung undenkbar.

Es sollte bei der Begutachtung überprüft oder erfragt werden, ob es diese Basisanbindungen gibt, oder ob es erlaubt ist, einen Brunnen zu bohren. Ebenso sollte man bedenken, dass möglicherweise zusätzliche Kosten für die Versorgungsleitungen entstehen können und diese bei der Preiskalkulation berücksichtigen.

6: Umzäunungen

Liegt der zu übernehmende Kleingarten in einer Kolonie, dann regelt meist die Vereinssatzung die Handhabung von Umzäunungen. Im Falle eines abgetrennten ehemaligen Privatgrundstücks sollte vor dessen Errichtung herausgefunden werden, ob ein öffentlicher Verkehrsweg über dieses Grundstück führt. Falls dies der Fall ist und ein Durchgangsrecht für Dritte besteht, könnten möglicherweise Konflikte entstehen, wenn das Grundstück komplett umzäunt werden sollte.

7: Zustand des Bodens

Obwohl der Erholungswert natürlich der erste Anreiz für jeden Hobbygärtner ist, einen Kleingarten zu erwerben, sollte man den Zustand des Bodens nicht unterschätzen. Es hängt maßgeblich davon ab, welche Pläne man für den Garten hat und wie der Boden beschaffen ist.

8: Bestehende Einrichtungen und Gebäude

Ein integraler Teil des Kleingartenkaufs sollte immer eine gründliche Besichtigung sein. Dabei sollte nicht nur der Kaufpreis im Mittelpunkt stehen, sondern auch die Überprüfung möglicherweise vorhandener Ausstattungen und Gebäude.

Beispielsweise könnten Altlasten wie alte Baumaterialien, wie Asbestplatten, vorhanden sein oder in einem Schuppen könnten noch alte Chemikalien gelagert sein. Die Existenz einer Toilette und einer dazugehörigen Grube sollte ebenfalls gefragt werden. In manchen Gartenanlagen kann es auch Zugang zu gemeinschaftlichen Sanitäranlagen geben.

9: Sicherheitsvorkehrungen

Genauso wie bei einem Eigenheim oder einer Mietwohnung ist es auch im Kleingarten unerlässlich, auf ausreichenden Schutz zu achten.

Alle im Garten vorhandenen Gebäude, von der Gartenlaube bis zum Gerätehaus, sollten gegen Vandalismus und Einbruch gesichert werden. In Bezug auf notwendige Versicherungen kann der Kleingarten übrigens oft mit in die Hausratversicherung aufgenommen werden.

10: Ruhezeiten sind auch im Kleingarten einzuhalten

Ganz gleich, ob der Kleingarten im Rahmen eines Gartenvereins oder an einem abgeschiedenen Ort in der Natur liegt: Es gelten auch hier gesetzlich festgelegte Ruhezeiten. Diese beziehen sich nicht nur auf laute Musik und Partygeräusche, sondern ebenso auf Aktivitäiten wie Rasenmähen und Bauarbeiten.